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Gebundener Ganztag am Gymnasium

Mehr als jedes vierte Gymnasium in NRW ist somit ein Ganztagsgymnasium. Die Schulen reagieren damit auf gesellschaftliche Forderungen nach intensivierter individueller Förderung und besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch ausgeweitete Lern-, Bildungs- und Erziehungsangebote.

Der Ausbau und die Weiterentwicklung des Ganztags am Gymnasium sind wichtige Felder der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Zur Unterstützung dieses Prozesses laufen im Land eine Reihe von Aktivitäten, um die pädagogischen Potenziale, die sich durch den Zugewinn an Zeit ergeben, auszubauen.

Derzeit sind es bereits 178 Gymnasien, die in gebundenen Ganztagssystemen ihr Angebot ausgebaut haben. Mehr als jedes vierte Gymnasium in NRW ist somit ein Ganztagsgymnasium. Die Schulen reagieren damit auf gesellschaftliche Forderungen nach intensivierter individueller Förderung und besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch ausgeweitete Lern-, Bildungs- und Erziehungsangebote.

Über den erweiterten Zeitrahmen und das ausgebaute Angebot eröffnen sich besondere Chancen für eine ganzheitliche Förderung und Forderung von Schülerinnen und Schülern in Anpassung an ihre jeweiligen individuellen Stärken und Entwicklungsbedarfe. Berücksichtigung finden dabei auch Fragen der kulturellen Heterogenität und Aspekte der Integration sowie der Partizipation und Demokratie. 

Zu den typischen außerunterrichtlichen Angeboten im gebundenen Ganztag gehören Lern- und Übungs- sowie Vertiefungs- und Erweiterungsangebote im Rahmen sogenannter „Lernzeiten“, Förder- und Neigungsangebote sowie Arbeitsgemeinschaften mit erweiterten Bildungsangeboten.

Die im gebundenen Ganztag organisierten Gymnasien erhalten einen 20-prozentigen Lehrerstellenzuschlag. Schulformunabhängig können gebundene Ganztagsschulen über das Programm „Geld oder Stelle“ (BASS, 11-02 NR. 24) bis zu 60 % ihres Ganztagszuschlags kapitalisieren und damit die Mitwirkung außerschulischer Partner finanzieren. Voraussetzung dafür ist, dass – gemäß den von der KMK entwickelten Empfehlungen zur Ganztagsgestaltung – an mindestens drei Unterrichtstagen ein über jeweils mindestens sieben Zeitstunden verpflichtendes Ganztagsangebot besteht (BASS, 12-63 Nr. 2,). Dieses Angebot wird über das sogenannte Trägermodell organisiert, das die Zusammenarbeit mit in der Regel pädagogischen und sozialpädagogischen Fachkräften der Jugendhilfe und anderen außerschulischen Bildungsträgern ermöglicht.

In den Gymnasien führte die Einführung von G8 hinsichtlich der Ganztagsbetreuung zu besonderen Bedarfen. Gemeinsam mit der Stiftung Mercator brachte das Schulministerium daher zwei Projekte („Ganz In“ und „Lernpotenziale“) auf den Weg, durch deren Umsetzung die Schul- und Unterrichtsentwicklung neuer Ganztagskonzepte an Gymnasien wissenschaftlich begleitet und unterstützt sowie Ergebnisse und Materialien für alle Schulen aufbereitet wurden.