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Eine Schülerin experimentiert im Chemieunterricht unter Aufsicht eines Lehrers.

Die Experimentierfreude im Klassenzimmer stärken

Die „Schulpartnerschaft Chemie“ ist ein bundesweites Förderprogramm des Fonds der Chemischen Industrie (FCI). Ziel ist, den experimentellen Chemieunterricht an Schulen zu stärken, praxisnaher zu gestalten und junge Menschen für Naturwissenschaften zu begeistern.

[Schule NRW 11-25]

Chemieunterricht lebt vom Staunen, Forschen und Ausprobieren – und zeigt dabei, wie spannend Naturwissenschaften sein können. Denn Chemie ist nicht nur Theorie, sondern alltagsnah und greifbar. Seit 2001 setzt sich der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) mit dem Programm „Schulpartnerschaft Chemie“ dafür ein, den Chemieunterricht an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in Deutschland zu stärken. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler frühzeitig für naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu begeistern – durch anschauliche Experimente, moderne Lehrmethoden und praxisnahes Lernen. Langfristig soll so die Innovationskraft des Landes gesichert werden: mit qualifizierten Nachwuchskräften, die eine solide naturwissenschaftliche Bildung mitbringen. 

 

Vielfältiges Förderprogramm

Die „Schulpartnerschaft Chemie“ umfasst ein ganzes Bündel an verschiedenen Fördermaßnahmen.

Mit der Unterrichtsförderung unterstützt der FCI beispielsweise den experimentellen Chemie- und Sachunterricht finanziell – unabhängig von der Schulform. So können Lehrkräfte von Grundschulen, weiterführenden Schulen und berufsbildenden Schulen ihre Fachräume besser ausstatten, praxisnahe Unterrichtsmaterialien beschaffen und experimentelle Inhalte nachhaltig verankern. Denn sie können über diese Finanzspritze Geräte, Chemikalien, Software oder Modelle für den Unterricht kaufen – und zwar alle zwei Jahre:

  • Grundschulen können bis zu maximal 400 Euro,
  • Schulen der Sekundarstufe I bis zu maximal 2.000 Euro,
  • Schulen mit gymnasialer Oberstufe und berufsbildende Schulen bis zu maximal 2.500 Euro erhalten.

Die vom FCI angebotenen Unterrichtsmaterialien decken zentrale Themen und Querschnittsbereiche der Chemie ab – von Energie, Kreislaufwirtschaft, Nanotechnologie über Umwelt bis hin zur Alltagschemie. Sie werden kontinuierlich aktualisiert und durch digitale Angebote ergänzt. Alle Unterrichtsmaterialien enthalten Vorschläge für Arbeitsblätter und Versuchsanleitungen für Schülerinnen und Schüler, die einen direkten Einsatz im Unterricht ermöglichen. Lehrkräfte an Schulen, außerschulischen Bildungseinrichtungen und Hochschulen erhalten die Unterrichtsmaterialien kostenfrei.

Hochschulen treffen Klassenzimmer – das funktioniert über das FCI-Mentoring-Programm: In Kooperation mit Hochschulen können Schülerinnen und Schüler Forscherluft schnuppern und in Science-Camps oder Experimentierkursen die Chemie hautnah erleben. Der FCI unterstützt Institute, die solche Mentoring-Projekte initiieren und Jugendlichen Einblicke in Forschung, Berufsbilder und Anforderungen in der Chemie ermöglichen.

Gut ausgebildete Pädagoginnen und Pädagogen legen den Grundstein für die Qualität der Lehre von der Grundschule bis zum Schulabschluss – das ist ein weiterer Schwerpunkt des FCI. Deshalb investiert er in die Fortbildung von Lehrkräften. Er fördert Referendarinnen und Referendare in der Lehrkräfteausbildung. Zentren für schulpraktische Lehrkräfteausbildung (ZfsL) können für jeden Referendar und jede Referendarin des Fachs Chemie für weiterführende Schulen eine Zuwendung in Höhe von 50 Euro erhalten - z. B. für Literatur, Molekülmodelle oder Lizenzen.
Für experimentelle Projekte im chemischen Bereich können ZfsL, die Chemielehrkräfte für weiterführenden Schulen ausbilden, eine Förderung von bis zu 1.500 Euro beantragen.
Seminare, die Pädagogen im Fach Sachunterricht für Grundschulen ausbilden, können eine einmalige Zuwendung von 500 Euro erhalten.

Doch die Lehrkräftebildung hört nach dem Referendariat nicht auf. Wer junge Menschen für Chemie begeistern will, braucht mehr als Reagenzgläser – nämlich aktuelles Fachwissen und moderne Methoden. Deshalb fördert der Fonds der Chemischen Industrie gemeinsam mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) bundesweit Fortbildungszentren für Chemielehrkräfte.
Die Kurse richten sich an Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen – vom Sachunterricht in der Grundschule bis zur Oberstufe. 

Ergänzend unterstützt der FCI auch Schülerwettbewerbe wie Chem-pions, Jugend forscht oder die Chemie-Olympiade. Außerdem stiftet und vergibt er Auszeichnungen, beispielsweise die Auszeichnung für die besten Schülerinnen und Schüler im Fach Chemie nach Erreichen des Mittleren Schulabschlusses. 

Seit Gründung der „Schulpartnerschaft Chemie“ im Jahr 2001 wurden insgesamt mehr als 100 Millionen Euro in das Programm investiert. Davon profitierten mehr als 9.000 Schulen und 1.000 außerschulische Lernorte.

 

Autorin: Ulrike Zimmer, Bereichsleiterin Wissenschaft, Technik und Umwelt im Verband der Chemischen Industrie

 

Starthilfe für kluge Köpfe: Der Fonds der Chemischen Industrie

Der Fonds der Chemischen Industrie (FCI) stärkt seit 1950 als Förderwerk des Verbands der Chemischen Industrie den Chemieunterricht an Schulen, den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Grundlagenforschung in Chemie und angrenzenden Disziplinen.

Seine Fördermaßnahmen reichen von der Breitenförderung in Schulen bis zur gezielten Spitzenförderung an Hochschulen. Seit seiner Gründung hat der FCI mehr als 530 Millionen Euro für Bildungsför­derung investiert. Davon entfielen mehr als 200 Millionen Euro auf die Förde­rung der Grundlagenforschung, rund 230 Millionen Euro auf den wissen­schaftlichen Nachwuchs sowie mehr als 100 Millionen Euro auf die „Schul­partnerschaft Chemie“.

Weitere Informationen gibt es hier: Fonds der Chemischen Industrie, digitaler Newsletter und Video zur „Schulpartnerschaft Chemie“.