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Gewalt gegen Lehrkräfte - Landesweites Präventionsnetzwerk #sicherimDienst bietet Schulen Unterstützung

Ein Handfläche zeigt die Stop-Geste.

Gewalt gegen Lehrkräfte

Wie schafft man ein sicheres Arbeitsumfeld im Schulalltag? Und wie können Lehrkräfte mit möglichen Gewaltsituationen umgehen? Das Präventionsnetzwerk #sicherimDienst bietet hierzu Beratung und Unterstützung.

Vorfälle von schwerer körperlicher Gewalt gegen Lehrerinnen und Lehrer kommen zum Glück selten vor. Doch Lehrkräfte stehen im täglichen Kontakt mit Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen. Wie in jedem Beruf, in dem man viel Kontakt zu Menschen hat, gibt es hin und wieder Konfliktsituationen, die eskalieren können und die mit Mitteln von Gewalt ausgetragen werden können.

Zur Gewalt gehören sowohl die physische als auch die psychische Gewalt.

Das Anfang 2022 gegründete Präventionsnetzwerk #sicherimDienst bietet auch Lehrerinnen und Lehrern hierzu nicht nur Informationen und Beratung, sondern auch die Möglichkeit des Austauschs und konkrete Schulungen an. Das Netzwerk richtet sich an alle Beschäftigen im öffentlichen Dienst und setzt einen besonderen Schwerpunkt beim Thema Schule.

Denn einige Situationen im Schulalltag unterliegen Herausforderungen, die es bei anderen Berufsgruppen im öffentlichen Dienst so nicht gibt. Daher sind Empfehlungen für den Innendienst mit Publikumsverkehr zur Gewaltprävention nicht ohne weiteres auf Schulen übertragbar. Auch lassen sich baulich-technische Maßnahmen in Form von Wartezonen oder Besucherleitsystemen im Schullalltag nicht realisieren.

In Konfliktsituationen spielen immer zwischenmenschliche Aspekte eine Rolle, die ein wesentlicher Bestandteil des Schulalltags sind. Zudem sind Lehrkräfte durch ihre sogenannte „Garantenstellung“ verpflichtet, bei Gewalt innerhalb der Schülerschaft Maßnahmen zu ergreifen. Sie können und dürfen sich nicht „raushalten“.

Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte müssen einander vertrauen können. Lehrkräfte kennen und begleiten ihre Schülerinnen und Schüler häufig bereits seit mehreren Jahren. Vorfälle von Gewalt können dieses Vertrauensverhältnis belasten.

 

Gemeinsam für mehr Schutz und Sicherheit für Lehrkräfte

Das Präventionsnetzwerk #sicherimDienst hilft den Schulen dabei, spezielle Maßnahmen für den Schutz und die Sicherheit der Lehrkräfte zu ergreifen. Es geht darum, Lehrerinnen und Lehrer für kritische Situationen zu sensibilisieren und im Einzelfall auch Folgen erlebter Gewalt abzumildern.

Für den Umgang mit Gewaltübergriffen bietet #sicherimDienst zwei wichtige Hilfestellungen: Es werden umfangreiche und praxisorientierte Informationen zum Thema Gewalt und Tipps zur Vor- und Nachsorge von Übergriffen zur Verfügung gestellt.

Die Angebote des Netzwerks richten sich neben den Lehrkräften auch an andere pädagogische Fachkräfte und viele weitere Berufsgruppen im öffentlichen Dienst. Mehr als 300 Behörden, Organisationen, Gewerkschaften und Institutionen in Nordrhein-Westfalen haben sich bislang bei #sicherimDienst zusammengeschlossen. Das sind über 600 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Dies bietet auch eine gute Möglichkeit, sich im Rahmen des Netzwerkes auszutauschen, Praxisbeispiele weiterzugeben und gemeinsam an Präventions- und Schutzmaßnahmen zu arbeiten.

 

Präventionsleitfaden für Lehrerinnen und Lehrer

Ein Präventionsleitfaden bietet konkrete Handlungsempfehlungen, die speziell auf Lehrinnen und Lehrer sowie pädagogische Fachkräfte zugeschnitten sind. Dieser Leitfaden wurde gemeinsam von Beschäftigten aus allen Berufsgruppen des öffentlichen Dienstes, der Landesverwaltung und Expertinnen und Experten aus der wissenschaftlichen Forschung entwickelt. Neben der Wissensvermittlung zu Bedingungen, Ursachen und Formen von Gewalt werden allgemeine Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt. Auch strukturelle Aspekte, wie Führungsverantwortung und Arbeitsschutz und damit auch Arbeitszufriedenheit, werden thematisiert. Für den Umgang mit Gewaltsituationen werden Möglichkeiten der Vorsorge, des Handlings und der Nachsorge von Gewalterfahrungen dargestellt, Tipps zur Umsetzung gegeben und Rechtssicherheit geschaffen. Die Tipps beziehen sich sowohl auf bauliche und technische Maßnahmen als auch organisatorische und personenbezogene Maßnahmen. So können bauliche Anpassungen dahingehend mehr Sicherheit bieten, dass beispielsweise Besprechungsräume so gestaltet werden, dass ein sicherer Rückzug jederzeit möglich ist.

Der an Schulen etablierte Notfallordner gibt bereits Standards für mehr Schutz und Sicherheit in Schulen und wird derzeit überarbeitet und neu aufgelegt. Darüber hinaus sind noch weitere Ebenen relevant. So spielt das persönliche Gefahrenbewusstsein für kritische Situationen eine wichtige Rolle, um bereits frühzeitig reagieren zu können und Konsequenzen zu ziehen. Hier können Trainings ebenso helfen wie die Nachbesprechung im Kollegium. Weiterhin kommt es darauf an, Gewaltereignisse systematisch zu erfassen. Mit einer Strafanzeige oder einem Strafantrag durch die Lehrkraft oder die Dienstvorgesetzten als wichtige Maßnahme der Nachsorge wird die Ablehnung jeglicher Form von Gewalt verdeutlicht und öffentlich dokumentiert.

 

Werden auch Sie Teil des Netzwerkes!

Begleitet wird #sicherimDienst durch eine groß angelegte Öffentlichkeitsarbeit. Damit soll sowohl nach innen als auch nach außen für das Thema Gewalt im öffentlichen Dienst und auch ganz speziell für das Thema Gewalt an Schulen sensibilisiert und ein Zeichen gesetzt werden. Der Austausch im Netzwerk stellt außerdem sicher, dass die Anliegen und Probleme der Menschen vor Ort – der Lehrerinnen und Lehrer sowie dem weiteren schulischen Personal - wahrgenommen und bearbeitet werden.

Zum weiteren Ausbau des Präventionsnetzwerkes ist es ein wichtiges Ziel, #sicherimDienst noch bekannter zu machen. Durch die vergrößerte Reichweite können weitere Tipps und Tricks zum Umgang mit Gewalt der Handelnden vor Ort gesammelt und dargestellt werden, so dass möglichst viele Lehrkräfte geeignete Lösungsstrategien für mehr Schutz im Schulalltag erhalten können.  

Machen Sie mit, beteiligen Sie sich mit Ihren Erfahrungen und Ideen und werden Sie Teil des behördenübergreifenden Netzwerkes! Gemeinsam lässt sich daran arbeiten, dass die Schule eine sichere Lernumgebung und ein geschützter Ort ist.

 

#sicherimDienst

#sicherimDienst ist eine Kampagne des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der NRW-Initiative „Mehr Schutz und Sicherheit von Beschäftigten im öffentlichen Dienst“. Kernelemente der Kampagne sind ein übergreifender Präventionsleitfaden sowie ein landesweites Präventionsnetzwerk.

Werden auch Sie Teil des Netzwerks!

Nutzen Sie das Kontaktformular auf der Internetseite oder schreiben Sie uns eine E-Mail: kontakt[at]sicherimdienst.nrw (kontakt[at]sicherimdienst[dot]nrw)

Weitere Informationen unter: www.sicherimdienst.nrw, Twitter @sicherimDienst oder LinkedIn #sicherimDienst.

"Die sichere Stunde"

#sicherimDienst präsentiert die Online-Reihe „Die sichere Stunde“

Sie sind herzlich eingeladen! Am Dienstag, den 27. September, um 14.00 Uhr präsentiert #sicherimDienst den ersten Termin der Online-Reihe „Die sichere Stunde“ mit dem Thema „Schutz und Sicherheit für Lehrkräfte: Herausforderungen und Lösungsansätze“. Die Teilnahme ist kostenlos und es können auch Interessierte außerhalb des Netzwerkes sowie Kolleginnen und Kollegen daran teilnehmen. Bis Ende des Jahres folgen weitere dieser Formate zu weiteren Themen.