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Kulturelle Bildung in der Schule: Ein Weg zu ganzheitlichem Lernen

Eine Tagungsteilnehmerin beschriftet ein Plakat zum Thema Schule und Kooperationen.

Kulturelle Bildung in der Schule: Ein Weg zu ganzheitlichem Lernen

Lernen mit Kunst und Kultur – wenn sich eine Schule auf den Weg dahin machen möchte, kann die Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW unterstützen.

[Schule NRW 12-23]

Filme werden gedreht, Skulpturen gebaut, Fotos mit einer Camera Obscura erstellt – kulturelle Bildung in Schulen eröffnet Schülerinnen und Schülern neue Perspektiven und Erfahrungen. Künstlerische Interventionen irritieren, beleben und eröffnen Diskussionen. In der Frida-Levy-Gesamtschule Essen sind beispielsweise Besuche im Theater, im Museum oder in der Jugendkunstschule genauso selbstverständlich wie kreative Aktivitäten in AGs, Projekten oder im regulären Unterricht. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, mit Künstlerinnen und Künstlern neue Wege des Lernens zu beschreiten. Doch was macht kulturelle Bildung so wichtig in der schulischen Entwicklung?

 

Lernen mit Kunst und Kultur

Marius Böker, der Didaktische Leiter der Frida-Levy-Gesamtschule Essen, betont: „Dass kulturelle Bildung hier stattfindet, ist unglaublich wichtig für unsere Schülerschaft! Letztendlich auch dafür, der Heterogenität und den Herausforderungen, die dies mit sich bringt, gerecht zu werden.“ In den letzten Jahren hat die Schule konsequent an der Integration kultureller Bildungsangebote gearbeitet. Projektwochen, Arbeitsgruppen und der Unterricht vieler Fächer wurden systematisch mit künstlerischen Elementen angereichert. Die Schule vernetzt sich aktiv mit Künstlerinnen und Kultureinrichtungen, die direkt am schulischen Leben teilnehmen.

Carolin Osthaus, die Kulturbeauftragte Lehrkraft, betont die Bereicherung durch externe Kulturschaffende: „Da kommt ein echter Schauspieler, ein echter Rapper, ein echter Hip-Hop-Tänzer in den Unterricht und bereichert das Lernen durch seine künstlerische Sicht auf die Dinge.“ Diese Begegnungen laden nicht nur dazu ein, sich kreativ mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen, sondern auch den Dialog zwischen Lehrkräften und Künstlerinnen und Künstlern zu fördern. Es entstehen neue Lernformate, und die Schülerinnen und Schüler erleben, dass das Gelernte nicht nur abstrakt, sondern auch praxisnah anwendbar ist. Eine Schülerin, Rebecca, bringt es auf den Punkt: „Wir machen hier total viel. Viele AGs und Projekte ... Hier lernen wir vieles, was man wirklich fürs Leben gebrauchen kann!“

 

Kulturelle Schulentwicklung

Immer mehr Schulen in Nordrhein-Westfalen setzen auf kulturelle Bildung als Schwerpunkt. Durch die systematische Verankerung kultureller Angebote wollen sie sicherstellen, dass künstlerisch-kreative Arbeitsweisen nicht verloren gehen. In Kooperation mit außerschulischen Kulturpartnern entwickeln sie vielfältige Angebote und gehen neue Wege zu einer ganzheitlichen Lernkultur.

Kulturelle Bildung wird dabei zu einem zentralen Prinzip der Schulentwicklung, mit dem Ziel, allen Schülerinnen und Schülern aktive und rezeptive Möglichkeiten der Teilhabe an allen Sparten der kulturellen Bildung zu ermöglichen. Doch dieser Prozess ist langwierig und erfordert klare Weichenstellungen auf allen Ebenen. Die Profilbildung einer Schule im Bereich kultureller Bildung umfasst organisatorische, finanzielle unterrichtliche und personelle Aspekte.

 

Die Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW

Eine zentrale Unterstützung für Schulen auf dem Weg zur kulturellen Schulentwicklung bietet die Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung NRW“. Sie begleitet Schulen bei der Planung und Entwicklung eines kulturellen Schulprofils. Die Arbeitsstelle unterstützt die Umsetzung von Prozessbausteinen, die für eine nachhaltige Profilbildung wichtig sind. Dazu gehören die Planung gemeinsamer pädagogischer Konferenzen, die Beratung und Unterstützung von Fachgruppen und Fachkonferenzen, die Findung von Kooperationspartnern, Informationen zu Fördermöglichkeiten und Impulse zur kommunalen Verankerung.

Ein besonders hilfreiches Tool zur kulturellen Schulentwicklung ist die „Handreichung Kulturelle Bildung“, die die Arbeitsstelle gemeinsam mit dem Schulministerium NRW und QUA-LiS NRW herausgegeben hat. Sie basiert auf dem Referenzrahmen Schulqualität NRW und sensibilisiert alle umgesetzten Prinzipien, Strategien und Methoden kultureller Bildung. Sie ist als Download und als Online-Version abrufbar oder kann kostenlos als Printversion bestellt werden.

 

sichtBAR, hörBAR, lesBAR

Die Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung NRW“ präsentiert ihre Aktivitäten auch auf verschiedenen Plattformen. In der sichtBAR, dem Videokanal der Arbeitsstelle, gibt es eine Kurzporträtreihe namens „Wegbereiter – Wegbegleiter“ sowie weitere Kurzfilme, die Impulse zur kulturellen Bildung und kreative Methoden für den Unterricht bieten. In der hörBAR, dem Podcast der Arbeitsstelle, kommen Künstlerinnen und Künstler, Lehrkräfte, Schulleitungen, Schülerinnen und Schüler sowie kommunale Ansprechpersonen zu Wort und erzählen aus ihrem kulturellen Bildungsalltag.

Die Arbeitsstelle gibt außerdem drei verschiedene Printmedien heraus: Merkhefte, Werkbücher und Themenhefte. Die Werkbücher bieten theoretische Hintergründe zur kulturellen Bildung und enthalten grundlegende Konzepte sowie neue Denkanstöße zu verschiedenen Themen. Die Merkhefte sind als praktische Hilfe für den kulturpädagogischen Alltag in Schule und Jugendarbeit konzipiert. Sie orientieren sich an künstlerisch-kulturellen Sparten und enthalten Modelle der Kooperation, Checklisten, Finanzierungstipps und Partneradressen. Themenhefte haben Magazincharakter und geben einen lebendigen Einblick in kulturelle Bildungsarbeit. Sie bieten einen einfachen Zugang zu verschiedenen Schwerpunktthemen der kulturellen Bildung.

Alle diese Materialien können kostenfrei über eine Online-Bestellung unter kulturellebildung-nrw.de/publikationen bezogen werden. Zusätzlich stehen alle Publikationen dort als PDF zum kostenfreien Download zur Verfügung.

 

Autorin: Brigitte Schorn, Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW

 

Die Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW

Die Arbeitsstelle „Kulturelle Bildung NRW“ ist eine gemeinsame Einrichtung des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW, des Ministeriums für Schule und Bildung NRW, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW sowie der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW. Die Arbeitsstelle "Kulturelle Bildung NRW" informiert, berät und vernetzt die Akteure der kulturellen Bildung in NRW. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehört es, Kommunen und Kreise bei der Entwicklung von ressortübergreifenden Gesamtkonzepten für die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen zu begleiten. Sie unterstützt Schulen in ihren kulturellen Schulentwicklungsprozessen und fördert die Profilbildung von Einrichtungen der Jugendarbeit durch kulturelle Bildung.

Weitere Informationen unter: https://kulturellebildung-nrw.de

Arbeitsstelle Kulturelle Bildung NRW
Küppelstein 34
42857 Remscheid

Telefon: 02191 794370