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Ängstliche Schülerin dreht sich um

Mobbing die rote Karte zeigen

Niemand hat das Recht, einen anderen zu verletzen, zu beleidigen oder auszugrenzen. Wer diese Regel missachtet, stellt sich nicht nur gegen die schulische Gemeinschaft – wer so handelt, stellt sich auch gegen die gesamte Gesellschaft. Diese Botschaft soll fester Bestandteil eines schulischen Miteinanders sein.

[Schule NRW 05-21]

Mobbing ist gemein und hinterhältig. Mobbing ist eine komplexe Situation. Sie wird nicht gleich von Außenstehenden als eine solche erkannt. Von den betroffenen Schülerinnen oder Schüler wird es als belastend und verletzend wahrgenommen. Obwohl der Mobbing-Begriff wissenschaftlich definiert ist, werden ihm keine konkreten Handlungen zugeordnet, die eindeutig als solche zu verstehen und zu erkennen sind. Alltagssprachlich wird der Begriff wenig trennscharf verwendet. Daher liegen Hinweise aus Schulen zum „Problembereich Mobbing“ nur sehr undifferenziert vor. Es werden allenfalls Verhaltensweisen dargestellt, die dem Mobbingbegriff zugeordnet werden können oder könnten.

Daher ist und bleibt bester Schutz, um Konflikte, Gewalt und Mobbing zu vermeiden, die Prävention auch in den Schulen. Es ist wichtig, allen am Schulleben Beteiligten Hintergründe, Verhaltensweisen und Erkennungsmerkmale von Mobbing aufzuzeigen und zu verdeutlichen. Ziel muss ein achtsamer Umgang miteinander sein.

Mobbing kann überall stattfinden. Die sozialen Medien nehmen hierbei jedoch einen immer größer werdenden virtuellen Raum ein. Ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie ist immer noch die Reduzierung von Kontakten. Dem wird durch einen Schulbetrieb im Wechselmodell aus Präsenz- und Distanzunterricht auch Rechnung getragen. Digitale Medien, die den persönlichen Kontakt auch auf Distanz ermöglichen, können allerdings auch ein Einfallstor für Cyberattacken und -kriminalität werden. Aber egal wie und wo Mobbing stattfindet, muss diesem Verhalten müssen klare Grenzen gesetzt werden.

Im Umgang mit einzelnen Bestimmungen im Rahmen der Corona-Pandemie kann es immer wieder zu Anlässen kommen, in denen eine Schülerin oder ein Schüler bloßgestellt werden kann (beispielsweise Durchführung des Testverfahrens, Verhalten bei positivem Testergebnis, Schutz der Person). Neben der Einhaltung der rein technischen Abläufe soll stets darauf zu geachtet werden, dass Schülerinnen oder Schüler die Tests durchführen können, ohne damit rechnen zu müssen, hierbei zu einem Mobbing-Ziel zu werden. Ein transparenter und achtsamer Umgang ist hier auch eine Frage der gegenseitigen Achtsamkeit.

Das Ministerium für Schule und Bildung hat durch den im Mai 2019 veröffentlichten „Aktionsplan für Demokratie und Respekt – entschieden gegen Diskriminierung und Gewalt“ festgelegt, dass sowohl die „Themenbereiche Kindeswohlgefährdung, sexuelle Gewalt und sexueller Missbrauch als auch Mobbing in der Schule mindestens einmal im Jahr, innerhalb jeder Schulgemeinschaft, in einem geeigneten Rahmen zu thematisieren“ sind. Dies kann in Form von Lehrerkonferenzen, pädagogischen Tagen, Projektwochen oder weitere Fortbildungsmaßnahmen erfolgen.

Die nachfolgenden Texte zum Thema Mobbing zeigen Hintergründe auf und beschreiben Möglichkeiten, sich in der Mobbingprävention mit dem Ziel zu engagieren, unsere Schulen als Orte ohne Mobbing und gegenseitiger Achtung zu gestalten.

 

Autor: Martin Oppermann, Ministerium für Schule und Bildung NRW