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Key Visual der Initiative Tsurifrufn

Tsurikrufn

Die Kultur in unserem Land hat durch seine jüdischen Bürgerinnen und Bürger eine enorme Bereicherung erfahren. Das Projekt „Tsurikrufn“ wirft darauf einen Blick. Schulen sind aufgerufen, sich mit den Biografien von Jüdinnen und Juden zu beschäftigen, die die Gesellschaft geprägt haben.

[Schule NRW Extra-Ausgabe, Juli 2021]

›Tsurikrufn‹ ist jiddisch und bedeutet ›erinnern‹. Mit dem gleichnamigen Projekt will der Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. – AsKI im Festjahr „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ an die vielen jüdischen Bürgerinnen und Bürger erinnern, die das kulturelle Leben in Deutschland bereichert haben. Für das digitale Gemeinschaftsprojekt haben die Mitgliedsinstitute des AsKI e.V. ihre Archive geöffnet. Sie erzählen beeindruckende Geschichten von Jüdinnen und Juden, die für ihre Institute eine maßgebliche Rolle gespielt haben.

Die Biografien der vorgestellten Persönlichkeiten sind dabei so verschieden wie die Institutionen, die sie zusammengestellt haben. So erzählt das Museum für Kommunikation, wie die »BLAUE MAURITIUS« dorthin gelangt ist. Die Besucher der Seite können erfahren, wie das künstlerische Multitalent FRIEDL DICKER am frühen Bauhaus hervortritt und in Auschwitz ermordet wird. Erinnert wird auch an PAUL FALKENBERG, dem Mann, der Fritz Langs berühmten Film »M« schneidet, emigriert und sich dennoch sein Leben lang als »Berliner« fühlt. Es werden Künstler, Dichter, Musiker, Wissenschaftler, Sammler und Mäzene mit ihren wechselvollen Lebens- und häufig auch Leidensgeschichten vorgestellt. Geschichten von Remigrationen zeigen, wie tief verwurzelt Menschen mit ihrer Sprache und Herkunft sind, wenn sie sogar in das Land der Täter zurückkehren und sich an seinem Wiederaufbau beteiligen, wie etwa der Generalstaatsanwalt FRITZ BAUER oder der Germanist KURT PINTHUS.

Bundesweit sind Schulen aufgerufen, sich ebenfalls am Projekt zu beteiligen. Trägt die Schule vielleicht den Namen einer jüdischen Schriftstellerin oder eines jüdischen Schriftstellers? Eine Straße in der Nähe ist nach einem jüdischen Künstler benannt? Ein jüdischer Wissenschaftler oder eine jüdische Wissenschaftlerin kommt aus derselben Stadt? Egal ob aus Wissenschaft, Kunst, Literatur oder anderen Bereichen: Es sollte eine Verbindung zu der Persönlichkeit geben, mit der sich die Schülerinnen und Schüler beschäftigen.

Die Biografien können als Text oder auch kreativ aufgearbeitet werden, etwa mit Fotos, Audiodateien, selbst erstellten Videos, Interviews… Weitere Informationen finden Sie unter: www.tsurikrufn.de