Regionale Berufsbildungszentren machen ein modernes und umfassendes Angebot
Ministerin Feller: Wir geben der Berufsbildung vor Ort eine starke Stimme
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:
Von der Berufsschule über Internationale Förderklassen bis zum Abitur eröffnen die 360 Berufskollegs (BK) in Nordrhein-Westfalen viele Wege ins Berufsleben. Um ihre Ressourcen zu bündeln, können sich die BKs künftig mit ihren Schulträgern zu Regionalen Berufsbildungszentren zusammenschließen. Diese Regionalen Bildungszentren der Berufskollegs (RBZB) zeichnen sich durch enge Zusammenarbeit der beteiligten BKs und Schulträger bei gleichzeitiger Aufgabenteilung aus.
Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller: „In Zeiten, in denen sich Gesellschaft und Arbeitswelt fortlaufend wandeln, müssen wir jungen Menschen möglichst viele Türen ins Berufsleben öffnen. Dieser Aufgabe widmen sich unsere Berufskollegs bereits seit mehr als 25 Jahren – stets auf Höhe der Zeit und vielfach als Vollsortimenter: Einzelne BKs bieten teilweise mehr als 20 unterschiedliche Bildungsgänge an, in Fachbereichen wie Wirtschaft, Informatik oder Erziehung. Durch den Zusammenschluss in Regionalen Berufsbildungszentren geben wir den BKs und Schulträgern die Möglichkeit, ihre Angebote passgenau auf die Bedürfnisse vor Ort abzustimmen.“
Erprobt wurde die Zusammenarbeit der BKs und Schulträger in einem fünfjährigen Schulversuch in den kreisfreien Städten Bochum, Dortmund, Düsseldorf und Krefeld, in den Kreisen Höxter und Recklinghausen sowie im Hochsauerlandkreis. Wissenschaftlich begleitet wurde der Schulversuch von der Universität zu Köln und der Universität St. Gallen. Die Erkenntnisse aus dem Schulversuch hat das Schulministerium nun in einen sogenannten Grundlagenerlass überführt, der die Zusammenarbeit von BKs und Schulträgern in RBZB landesweit ermöglicht.
Aus Sicht des Landkreistages NRW können RBZB die berufliche Bildung insbesondere in ländlicheren Räumen Nordrhein-Westfalens stärken. Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Klein erklärt: „Wir begrüßen den Grundlagenerlass des Ministeriums. Die Regionalen Bildungszentren sind ein Baustein, um die berufliche Bildung und damit auch die lokale Wirtschaft im kreisangehörigen Raum zu stärken. Sie helfen, auch außerhalb der Großstädte eine exzellente berufliche Bildung und fachliche Vielfalt vorzuhalten.“
Auch Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, ist von den Regionalen Bildungszentren der Berufskollegs überzeugt. Während des Schulversuchs habe man sehr gute Erfahrungen mit dieser neuen Form der Zusammenarbeit gemacht: „In den beteiligten vier Pilotstädten hat sich das Bildungsangebot durch die neue Struktur weiter professionalisiert. Sowohl für die jungen Menschen als auch für das Lehrpersonal und die Betriebe vor Ort ist ein beträchtlicher Mehrwert spürbar, der die Bildungslandschaft vor Ort bereichert.“
Konkret sieht der Erlass des Schulministeriums vor, dass die Regionalen Bildungszentren der Berufskollegs ihre Ressourcen gezielt bündeln, um ihre Innovationskraft zu stärken, ihre Integrationsleistung zu erhöhen, ihr Engagement in der Demokratiebildung auszuweiten und den Gedanken nachhaltigen Wirtschaftens in ihren Bildungsgängen zu verankern. Dafür erhalten RBZB in einer kreisfreien Stadt beziehungsweise einem Kreis bis zu zwei zusätzliche Lehrerstellen und kreisübergreifende RBZB bis zu drei zusätzliche Lehrerstellen.
Ministerin Feller: „Angesichts des akuten Fachkräftemangels ist völlig klar: Akademische und berufliche Bildung sind für unsere Gesellschaft gleichwichtig! Mit den RBZB geben wir der beruflichen Bildung vor Ort eine starke Stimme. Als Landesregierung arbeiten wir eng mit Partnerinnen und Partnern wie der Bundesagentur für Arbeit, Unternehmen, Sozialpartnern sowie mit den Handwerks-, Industrie- und Handelskammern und dem Verband der Freien Berufe zusammen, um die berufliche Bildung in Nordrhein-Westfalen weiterzuentwickeln.“
So können nordrhein-westfälische BKs seit diesem Schuljahr Präsenz- und Distanzunterricht unter bestimmten Voraussetzungen dauerhaft miteinander verbinden. Erprobt wurde dieses sogenannte Blended-Learning unter anderem im Schulversuch RBZB. Wie die kombinierte Form von Präsenz- und Distanzunterricht vor Ort konkret ausgestaltet wird, hängt maßgeblich von der Art des jeweiligen Bildungsgangs ab. Anregungen bietet den BKs eine Handreichung zur chancengerechten Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht im Berufskolleg. Rechtliche Grundlage ist die sogenannte Siebte Verordnung zur Änderung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Berufskolleg vom 11. März 2024. Unterstützung erhalten die BKs außerdem von einer Geschäftsstelle für die Digitalisierung der Beruflichen Bildung bei der Bezirksregierung Detmold.
Zum Hintergrund
Es gibt insgesamt 360 Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen, davon 253 in öffentlicher Trägerschaft. Schulträger dieser öffentlichen BKs sind die Kreise und kreisfreien Städte.
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