Fit für den deutschen Schuldienst: 58 international ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer qualifizieren sich mit „Lehrkräfte Plus“
Fünf Universitäten in Nordrhein-Westfalen bilden ausländische Lehrkräfte weiter
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft und das Ministerium für Schule und Bildung teilen mit:
Sie kommen aus Nicht-EU-Ländern wie der Türkei, der Ukraine, dem Iran oder Syrien – und sie sind Lehrerinnen und Lehrer aus Leidenschaft. In ihrer Heimat wurden sie zu Lehrkräften in den Fächern Bio-
logie, Chemie, Englisch, Informatik, Mathematik, Physik oder Technik ausgebildet. Mit dem Programm „Lehrkräfte Plus“ der Landesregierung können sie jetzt an nordrhein-westfälischen Schulen unterstützen und so auch zur Verständigung von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Hintergründen beitragen.
Rund 60 Absolventinnen und Absolventen des Landesprogramms „Lehrkräfte Plus“ haben sich nun für ihren Einsatz an nordrhein-westfälischen Schulen weiterqualifiziert. „Lehrkräfte Plus“ ist ein Leuchtturmprojekt von „NRWege ins Studium“, mit dem das Ministerium für Kultur und Wissenschaft die Hochschulen internationaler aufstellen will. Das Land Nordrhein-Westfalen stellte seit Programmeinführung im Januar 2017 über 85 Millionen Euro für „NRWege ins Studium“ und seine Leuchtturmprojekte zur Verfügung.
Am Mittwoch, 4. Juni 2025, verabschiedeten die Universität Bielefeld, die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Duisburg-Essen mit einer gemeinsamen Feier in Bielefeld den diesjährigen Jahrgang.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Mit dem Weiterbildungsprogramm ‚Lehrkräfte Plus‘ bieten unsere Hochschulen in Nordrhein- Westfalen hochmotivierten Lehrerinnen und Lehrern aus dem Ausland eine exzellente berufliche Weiterbildung und eine Brücke in den hiesigen Arbeitsmarkt. Unsere Schulen in Nordrhein-Westfalen können von der internationalen Berufserfahrung der neuen Kolleginnen und Kollegen nur profitieren. Als qualifizierte Fachkräfte vermitteln sie schulisches Wissen und tragen zugleich als Kulturbotschafter ihrer Heimatländer zum besseren Verständnis untereinander bei. Gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte sind unabhängig von ihrer Herkunft ein Gewinn für Nordrhein-Westfalen.“
Schulministerin Dorothee Feller: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass aus dem Ausland zu uns kommende Menschen, die bereits als Lehrkräfte gearbeitet haben, möglichst schnell auch bei uns in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit bekommen, als Lehrerin oder Lehrer zu arbeiten – denn jede Lehrkraft ist für unsere Schulen ein Gewinn. Das Programm "Lehrkräfte Plus" stellt für diese Menschen einen wichtigen Schritt auf diesem Weg dar. Wir sind froh, dass nun wieder 58 Menschen diesen Schritt gegangen sind und freuen uns darauf, dass sie schon bald unsere Schulen mit ihren Erfahrungen, ihrem Wissen und ihren pädagogischen Kompetenzen bereichern werden.“
Nordrhein-Westfalen ermöglicht es international ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern, unter bestimmten Voraussetzungen an deutschen Schulen zu unterrichten. Der erste Schritt ist eine einjährige Qualifizierung im Programm „Lehrkräfte Plus“ an einer der fünf teilnehmenden Universitäten in Bielefeld, Bochum, Duisburg-Essen, Köln oder Siegen. Bewerben können sich Lehrkräfte aus (Nicht-EU)-Drittstaaten, die mit oder ohne Fluchtgeschichte nach Deutschland gekommen sind. Voraussetzung sind ein Hochschulabschluss, mindestens zwei Jahre Berufserfahrung und fortgeschrittene Deutschkenntnisse. In zwölf Monaten werden ihre Kompetenzen berufsbezogen ausgebaut. Seit Programmstart haben über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 6.300 Bewerbungen die Weiterqualifizierung „Lehrkräfte Plus“ erfolgreich abgeschlossen.
Eine der neuen Absolventinnen ist Diana Paola Bernal Espitia aus dem „Lehrkräfte Plus“-Abschlussjahrgang 2025 in Bielefeld. Sie kam 2018 aus Kolumbien nach Deutschland, um den Masterstudiengang Interamerikanische Studien zu absolvieren. In Kolumbien hatte sie bereits Englisch unterrichtet und möchte nun bald an einer deutschen Schule arbeiten.
Diana Paola Bernal Espitia: „An meiner Arbeit gefällt mir besonders, dass ich mein Wissen weitergeben kann und sehe, wie Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Interessen erforschen, während sie eine neue Sprache lernen. Dabei helfen ausländische Lehrkräfte wie ich, andere Kulturen besser und aus erster Hand kennenzulernen und können den nächsten Generationen ein breiteres Weltbild vermitteln.“
Nach „Lehrkräfte Plus“ nehmen viele der Absolventinnen und Absolventen im nächsten Schritt an dem zweijährigen Qualifizierungsprogramm „ILF – Internationale Lehrkräfte Fördern“ des Schulministeriums teil oder können andere Wege in den Schuldienst einschlagen – etwa mit einer pädagogischen Einführung.
„Lehrkräfte Plus“ dauert insgesamt ein Jahr und beinhaltet neben Deutschkursen vor allem fachdidaktische Seminare und eine pädagogisch-interkulturelle Qualifizierung. Mit einem intensiven Praktikum in einer Schule der Region werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den hiesigen Unterrichtsalltag vorbereitet. Dabei werden sie von erfahrenen Lehrkräften als Mentorinnen und Mentoren begleitet. Das sind beste Rahmenbedingungen, um den Weg in den deutschen Schuldienst anzutreten und zu meistern.
Weitere Informationen unter: https://lehrkraefteplus-nrw.de/
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 896 04.
Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft, Telefon 0211 896 4790 oder an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867 3505.
Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw