Schulministerium legt Unterrichtsstatistik für Schuljahr 2024/25 vor
Zahlen auf dem Niveau des Vorjahres
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:
Zum zweiten Mal legt das Schulministerium einen Gesamtbericht über das Unterrichtsgeschehen an den Schulen in Nordrhein-Westfalen vor. Nach der flächendeckenden Unterrichtsstatistik wurden im vergangenen Schuljahr 2024/25 wie im Vorjahr insgesamt 93,8 Prozent der vorgesehenen Unterrichtsstunden erteilt. 1,4 Prozent des Unterrichts entfielen auf das Eigenverantwortliche Arbeiten (EVA) in der gymnasialen Oberstufe. 4,8 Prozent des Unterrichts sind ersatzlos ausgefallen. Auch diese beiden Werte liegen auf dem Vorjahresniveau.
Schulministerin Dorothee Feller erklärte: „Die nahezu deckungsgleichen Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr sind für uns Ansporn, unsere Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung konsequent fortzuführen und weiterzuentwickeln. Der Lehrkräftemangel ist nicht von heute auf morgen entstanden, und wir werden ihn auch nicht von jetzt auf gleich beheben können. Aber wir bleiben dran und kommen Schritt für Schritt voran. Heute arbeiten über 9.700 Menschen mehr an unseren Schulen als noch vor drei Jahren, seit Regierungsantritt sind es sogar fast 11.000 zusätzliche Beschäftigte. Das ist ein Erfolg, aber längst kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Deshalb werden wir unser Handlungskonzept für mehr Personal konsequent weiter umsetzen.“
Ministerin Feller hob weiter hervor, dass ein erheblicher Teil der Abweichungen vom Stundenplan systembedingt und schuljahresübergreifend unvermeidbar ist: „Die Begleitung von Klassenfahrten, Prüfungen, pädagogische Tage oder ein früheres Unterrichtsende an Brauchtums- oder Zeugnistagen gehören selbstverständlich zum schulischen Alltag.“ Die Erhebung zeigt, dass rund 3 Prozent des als Ausfall oder als Eigenverantwortliches Arbeiten (EVA) erfassten Unterrichts durch solche Gründe verursacht werden.
Im Fall der Erkrankung von Lehrkräften konnte in drei von vier Stunden eine Vertretung sichergestellt und Unterrichtsausfall vermieden werden. Ungeachtet dessen ist die Erkrankung von Lehrkräften der häufigste Grund für Unterrichtsausfall.
Mit der flächendeckenden Erhebung wird die Unterrichtserteilung im Verlauf eines Schuljahres systematisch und schulbezogen erfasst. Die Detailerhebung liefert darüber hinaus konkrete Gründe für Unterrichtsausfall und Vertretungsmaßnahmen.
Alle rund 4.400 öffentlichen Schulen der Schulformen Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gesamtschule, Gymnasium, Sekundarschule, PRIMUS-Schule und Förderschule im Bereich der Lern- und Entwicklungsstörungen nehmen daran teil. Das Verfahren ist in den Schulen und in der Schulaufsicht gut eingeführt. Eine Rückmeldequote von 100 Prozent ist ein Beleg für den reibungslosen Ablauf der Erhebung. Auf der Grundlage der flächendeckenden Erhebung ergeben sich für das Schuljahr 2024/25 folgende Ergebnisse:
Unterricht planmäßig oder in besonderer Form erteilt
| 83,9 %
|
| Vertretungsunterricht bei unveränderter Lerngruppe | 8,2 % |
| Vertretungsunterricht bei veränderter Lerngruppe | 1,6 % |
| Distanzunterricht | 0,2 % |
Eigenverantwortliches Arbeiten (EVA) Ersatzloser Unterrichtsausfall
| 1,4 % 4,8 %
|
Hinweis zur Tabelle: Bei der Summierung von Anteilswerten können Rundungsdifferenzen nicht vermieden werden.
Planmäßig erteilter Unterricht
Die Erhebung zeigt, dass 83,9 Prozent des Unterrichts so erteilt wurden, wie von den Schulen vorgesehen – das entspricht fünf von sechs Unterrichtsstunden. Davon entfallen 77,4 Prozent auf Unterricht gemäß Stundenplan. Weitere 6,5 Prozent werden als Unterricht in besonderer Form durchgeführt. Dieser zählt vollständig zum regulären und verpflichtenden Unterrichtsangebot der Schulen und stellt keine Vertretungs- oder Ersatzmaßnahme dar. Dazu gehören etwa Schulfahrten, Exkursionen, Projekttage, Praktika, Wettbewerbe oder Schul- und Sportfeste. Diese Formate sind ein zentraler Bestandteil des Bildungs- und Erziehungsauftrags und dem planmäßigen Unterricht im Klassenraum qualitativ gleichgestellt.
Vertretungsunterricht und Eigenverantwortliches Arbeiten
Insgesamt wurden inklusive Distanzunterricht 10,0 Prozent des Unterrichts vertreten. Um Unterrichtsausfall zu vermeiden, werden in der Primarstufe und der Sekundarstufe I häufig Vertretungsmaßnahmen ergriffen. Dabei nahm die Vertretung im vorgesehenen Fach wie im Jahr zuvor in allen Schulformen den höchsten Wert an (landesweit 5,2 Prozent), auf die Aufhebung von Doppelbesetzungen und Ersatzunterricht in einem anderen Fach entfielen 2,2 bzw. 1,3 Prozent. Andere Vertretungsmaßnahmen wurden nur in geringem Umfang eingesetzt.
Auch auf der Ebene der Schulformen können landesweit nur geringfügige Veränderungen beobachtet werden: Leicht verringert hat sich der Anteil des ersatzlosen Ausfalls in der Grundschule um 0,2 Prozentpunkte von 3,0 Prozent im Schuljahr 2023/2024 auf 2,8 Prozent im Schuljahr 2024/2025.
In der gymnasialen Oberstufe setzen die Schulen überwiegend auf das Eigenverantwortliche Arbeiten (EVA). Dabei bearbeiten die Schülerinnen und Schüler selbstständig die Aufgaben und Inhalte, die sie von ihren Lehrkräften erhalten. Auf diese Weise stärken sie gezielt ihre Eigenverantwortung, eine wichtige Kompetenz, die sie auch für ein späteres Studium oder andere Bildungswege benötigen.
Die Detailerhebung lässt auch Aussagen zu Fächergruppen zu. Insgesamt zeigt sich, dass der ersatzlose Unterrichtsausfall in den Kernfächern Mathematik und Deutsch sowie den Fremdsprachen unterproportional zum stundenplanmäßigen Angebot war.
Schulbezogene Daten
Die schulbezogenen Daten werden am 16. Dezember 2025 im Bildungsportal bereitgestellt.
Schulministerin Feller: „Mit der Veröffentlichung der Unterrichtsstatistik sorgen wir für größtmögliche Transparenz und kommen dem Wunsch der Öffentlichkeit nach belastbaren Daten zum Unterrichtsgeschehen nach. Ich appelliere an alle, die schulbezogenen Ergebnisse verantwortungsvoll zu nutzen. Keine Schule darf an den Pranger gestellt werden. Wenn an einer Schule der Unterricht häufiger ausfällt, dann sagt das noch nichts über die Qualität der geleisteten Arbeit aus. Mir geht es darum, mit den Daten die Grundlage zu schaffen, auf der wir die Schulen weiter gezielt unterstützen können.“
Den Gesamtbericht über das Unterrichtsgeschehen an den Schulen in Nordrhein-Westfalen im Schuljahr 2024/2025, finden Sie hier.
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867 40.
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Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw