Zufrieden und ausgeglichen auf dem Weg zu besseren Lernerfolgen an den Schulen
Schulministerium traf sich mit fast 40 Stiftungen aus dem Bildungsbereich, um Themen zu diskutieren und Kooperationen zu intensivieren / Ministerin Feller: Wir sind immer offen für neue Ideen
Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit:
1.700 Schülerinnen und Schüler haben die Chance bereits genutzt. Sie nahmen an Unterrichtsstunden im Rahmen des Programms „MindOut” teil, mit dem das Schulministerium und die Technische Universität (TU) Dortmund das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in Nordrhein-Westfalen steigern möchten. Die TU Dortmund hat die ersten Trainings unter Leitung von Professorin Ricarda Steinmayr vom Lehrstuhl für Pädagogische und Differentielle Psychologie in großen Teilen evaluiert, die trainierten Schülerinnen und Schüler befragt und ein klares Resultat bekommen: 71 Prozent von ihnen bewerten das Programm als positiv oder sehr positiv, 25 Prozent haben eine neutrale Position geäußert. Viele Schülerinnen und Schüler berichten von einer Verbesserung der Kompetenzen im emotionalen und sozialen Bereich – etwa von größerer Sicherheit beim Kommunizieren mit anderen Menschen und beim Lösen von Problemen. Auch stellen sie bei anderen mehr Einfühlungsvermögen fest.
Das Programm „MindOut”, das aktuell auf alle am Startchancen-Programm teilnehmenden Schulen in Nordrhein-Westfalen ausgeweitet wird, war eins von vielen Themen auf dem Stiftungstag, zu dem Schulministerin Dorothee Feller jetzt einlud. Sie konnte Repräsentantinnen und Repräsentanten von 37 Stiftungen, die sich mit Bildungsthemen beschäftigen, in den Tagungsräumen eines Hotels in Neuss begrüßen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie Kooperationen zwischen dem Ministerium und den Organisationen intensiviert und neue Impulse in die Bildungslandschaft einfließen können – eben bei der Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen an den Schulen, beim Umgang mit Künstlicher Intelligenz im Lernen und Lehren, bei der außerschulischen Stärkung besonders talentierter junger Menschen oder bei der Organisation von Schülerwettbewerben.
„Stiftungen unterstützen uns in unserer Arbeit, indem sie mit kreativen Köpfen aus einem Blickwinkel außerhalb des Schulsystems Vorschläge formulieren und dabei auch keine Scheu haben, unkonventionelle Wege einzuschlagen”, betonte die Ministerin, „ohne diese Bereitschaft, sich immer wieder mit großer Expertise, Erfahrungen und spannenden Initiativen einzubringen, wäre unsere Lehr- und Lernlandschaft um ein Vielfaches ärmer.” Bei der Veranstaltung dabei waren unter anderem die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, der Initiativkreis Ruhr, die Robert-Bosch-Stiftung, die Wübben Bildungsstiftung, die Stiftung TalentMetropoleRuhr, die Auridis Stiftung und Bildung & Begabung. Im Rahmen von moderierten Gesprächen diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Verwaltung miteinander.
Neben der Debatte über „MindOut” und andere Möglichkeiten zur Förderung von Empathie und Wohlbefinden sprachen die Teilnehmenden mit Professor Ingo Witzke von der Universität Siegen über Künstliche Intelligenz (KI). Der Wissenschaftler setzt sich unter anderem mit dem Innovationseffekt durch digitale Helfer im Mathematikunterricht auseinander und begleitet das KIMADU genannte KI-Projekt des Schulministeriums. An KIMADU nehmen 25 weiterführende allgemeinbildende Schulen teil, um in der Praxis den gezielten Einsatz von KI beispielsweise in Mathe oder Deutsch zu üben. Neben Gymnasien sind auch Haupt-, Real-, Gesamt- und Sekundarschulen aus allen fünf Regierungsbezirken vertreten. Die ersten Rückmeldungen aus den Schulen sind sehr positiv. Die KI erleichtert das Unterrichten ebenso wie das Lernen, bei dem mit der sensibel eingesetzten neuen Technik sehr kreativ auf individuelle Stärken und Schwächen reagiert werden kann.
So haben Lehrkräfte im Rahmen von KIMADU erfolgreich erste selbst konfigurierte didaktische KI-Agenten für ihre Schülerinnen und Schüler entwickelt und im Unterricht eingesetzt. Die Nutzung reflektieren die Lehrerinnen und Lehrer mit Unterstützung der Universität Siegen fortlaufend, sodass die KI-Agenten immer weiter optimiert werden können. Es ist geplant, die ersten Prototypen zur Erprobung auf der Seite www.lernen-digital.nrw im Herbst zu veröffentlichen. Auch haben Schülerinnen und Schüler unter Anleitung ihrer Lehrkräfte eigene KI-Assistenzen schon selbst konfiguriert, was nicht nur einen großen Lerneffekt, sondern auch jede Menge Spaß mit sich brachte.
Den Debattenpart zur Begabungsförderung bereicherte Hilke Birnstiel. Sie leitet das NRW-Zentrum für Talentförderung, das sich seit zehn Jahren in der breitenwirksamen außerschulischen Begabungsförderung in Nordrhein-Westfalen mit verschiedenen Programmen einbringt (Talentscouting, Talent-Kollegs, Stipendienprogramm Ruhr und das Programm NRWTalente).
Das Treffen der Stiftungen mit Ministerin Feller fand dieses Jahr zum dritten Mal statt. „Dieser Austausch ist für uns sehr wichtig, er wird auf jeden Fall fortgesetzt”, sagte die Ministerin. „Bei allen relevanten Themen von der Stärkung von Basiskompetenzen über die Verbesserung der Personalausstattung und die Förderung von Demokratiekompetenz an unseren Schulen bis hin zur datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung sind wir immer offen für neue Ideen.“
Die in Neuss anwesenden Stiftungen stehen dabei nur für einen kleinen Teil der vielfältigen Stiftungslandschaft. Insgesamt bringen sich in Nordrhein-Westfalen 5.000 Stiftungen mit Projekten in gesellschaftliche Prozesse ein und stärken damit unsere Demokratie.
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