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Von der Erkundung zur Entscheidung

Ministerin Feller im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern des Rudolph-Brandes-Gymnasiums Bad Salzuflen

Von der Erkundung zur Entscheidung

Rund 140 Schulen beteiligen sich am vom Schulministerium und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung gestarteten Beteiligungsformat „Your Vision Schule NRW“ / Ministerin Dorothee Feller besucht YourVision-Schule in Bad Salzuflen

02.10.2025

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: 

Sie geben alles, damit ihre Schule noch besser wird. Schülerinnen und Schüler der sechsten und siebten Klassen des Rudolph-Brandes-Gymnasiums in Bad Salzuflen machen sich Gedanken über eine Überdachung auf dem Schulhof, planen frische Wohlfühlfarben an Wänden in Klassenräumen, kümmern sich darum, dass Schülerinnen und Schüler mehr Ipads erhalten, und um motivierende Hausaufgabenregelungen. Das alles diskutieren sie aktuell in verschiedenen Debattenformaten und prüfen, welche Vorschläge Mehrheiten finden und sich umsetzen lassen. Die Jugendlichen machen genau das, was eine Demokratie auszeichnet – mitgestalten, Haltung zeigen, mit Respekt vor Gegenmeinungen debattieren, entscheiden. Wie sie das tun, hat sich jetzt Schulministerin Dorothee Feller bei einem Besuch in Ostwestfalen-Lippe angeschaut. 

Das Rudolph-Brandes-Gymnasium partizipiert am Schulprogramm „Your Vision Schule NRW – Junge Beteiligung für die Schule von morgen“, das im vergangenen Jahr vom nordrhein-westfälischen Schulministerium und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) gestartet wurde. Ziel des Programms ist es, bis zum Jahr 2026 Ideen der Schülerinnen und Schüler für die Schule von morgen einzuholen und neue Beteiligungsprozesse an den Schulen zu starten. Rund 140 Schulen machen mittlerweile mit. Deren Schülerinnen und Schüler begeben sich auf Erkundungstouren in ihren Schulen, suchen nach Verbesserungs- oder Verschönerungsmöglichkeiten und setzen Veränderungen gemeinsam um.  

„Unsere Demokratie gerät aktuell von vielen Seiten unter Druck“, betont Schulministerin Dorothee Feller, „deshalb ist es wichtig, das Bewusstsein für unsere Demokratie an unseren Schulen zu stärken und schon frühzeitig eine stabile Akzeptanz für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu schaffen. Dafür müssen wir den Schülerinnen und Schülern vor allem auch entgegenkommen und ihnen Gelegenheit geben, ihre Wünsche und Vorstellungen nicht nur zu äußern, sondern auch in konkrete Taten umzuwandeln. Genau dies schafft das YourVision-Programm, in dessen Rahmen sich Schulen wie hier das Rudolph-Brandes-Gymnasium vorbildlich für die Förderung von Demokratiekompetenz einsetzen.“ „Die jungen Menschen zeigen uns eindrücklich, wie viel Potenzial in ihren Ideen für die Schule von morgen steckt. Mit Your Vision Schule NRW schaffen wir Räume, in denen ihre Stimmen gehört werden und konkrete Veränderungen angestoßen werden können. Wir wissen: Wer mitbestimmen und mitgestalten kann, erlebt Selbstwirksamkeit. Und gerade in Zeiten, in denen Bildung und Zusammenhalt wichtiger sind denn je, brauchen wir die Perspektiven junger Menschen. Dass die Ministerin persönlich in Bad Salzuflen dabei war, ist ein starkes Signal für die Bedeutung von Beteiligung in der Schule“, sagt Sarah Vazquez, die bei der DKJS die Programmleitung für Your Vision Schule NRW übernommen hat

Die Ministerin verfolgte einen Workshop, bestärkte die Schülerinnen und Schüler in Gesprächen, zeigte Möglichkeiten auf, sparte aber auch Grenzen der Veränderungsmöglichkeiten nicht aus. „Demokratie bedeutet eben auch, dass nicht alles möglich ist, sondern dass man sich verständigen, Kompromissfähigkeit zeigen und auf Lösungen einigen muss, die umsetzbar sind“, erläuterte sie.

Genauso engagiert wie in Bad Salzuflen zeigen sich derzeit Schülerinnen und Schüler überall in Nordrhein-Westfalen im YourVision-Programm. An der Esther-Bejarana-Gesamtschule in Freudenberg sind durch das Engagement von Schülerinnen und Schülern diverse Projekte entstanden. Unter anderem haben sich die Kinder und Jugendlichen mit dem Thema Mobbing auseinandergesetzt. In Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit soll nun eine schulinterne Mobbing-Beratung entstehen. Das Konzept: Schülerinnen und Schüler, die selbst Opfer von Mobbingattacken wurden, kümmern sich um andere Schülerinnen und Schüler. In Planung ist eine Beratungsstelle mit einer zweimal wöchentlich stattfindenden Sprechstunde.  

An der St.-Benedikt-Schule in Düsseldorf betreut Lehrerin Stefanie Kux Schülerinnen und Schüler der achten Klasse im Rahmen des YourVision-Programms. Zusammen haben sie bei einer Erkundungstour in der Schule ganz viele Ideen gesammelt und sich vorgenommen, die Diskussionskultur zu stärken und allen Kindern und Jugendlichen das Gefühl zu geben, dass sich Beteiligung lohnt. „Frau Kux war von Anfang an begeistert und hat die Schülerinnen und Schüler mit dieser Begeisterung angesteckt“, konstatiert Schulleiterin Gerlinde Schulte-Kramm, „deshalb ist für uns auch klar, dass wir mit diesem Erkundungsmaterial weiterarbeiten wollen.“ Veränderungen konnten mit der neuen Beteiligungsbereitschaft bereits angestoßen werden: Pausenbereich und Schulflur erstrahlen auf der Basis von Schülerentwürfen in neuem Glanz.

Weiterer Hintergrund:

Das Programm Your Vision Schule NRW besteht aus verschiedenen Meilensteinen:

  • Zunächst unterstützt die DKJS die Schulen bis Mitte Oktober unter anderem mit Materialien und zum Beispiel Workshops dabei, die Meinungen der Schülerinnen und Schüler einzuholen. Diese entwickeln Zukunftsideen für die eigene Schule. Jede Schule schickt die Ergebnisse aus der Erkundung und Ideenentwicklung an das Your Vision-Team der DKJS, welches die Resultate sammelt und aufbereitet. Die Ideen reichen von der Erstellung von Podcasts und der Arbeit an Schülervertretungssatzungen über Konzepte zur Verbesserung von Toiletten-Situationen bis hin zu Umgestaltungen an Schulgebäuden oder der Planung von Spendenveranstaltungen.
  • Anfang 2026 findet im nordrhein-westfälischen Landtag eine große Dialogveranstaltung statt. Bis zu 150 Schülerinnen und Schüler werden ihre Ideen mit Ministerin Feller und weiteren Repräsentantinnen und Repräsentanten aus der Bildungsverwaltung diskutieren.
  • Ab dem März des kommenden Jahres bündelt die DKJS die Erkenntnisse aus den Erkundungs- und Diskussionsprozessen in den Schulen sowie aus der Dialogveranstaltung. Ziel der Abschlussphase ist es, Handlungsansätze etwa auf der Schul- und Landesebene zu entwickeln und festzulegen, mit welchen Beteiligungsformaten diese Ziele verwirklicht werden können. 

Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 5867 40.

Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Bildung, Telefon 0211 5867 3505.

Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw

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