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Stärkung von Basiskompetenzen, mehr Lehrkräfte, datengestützte Schulentwicklung

Stärkung von Basiskompetenzen, mehr Lehrkräfte, datengestützte Schulentwicklung

Mit verschiedenen Maßnahmen geht das Schulministerium Herausforderungen an, die der neue Bildungsmonitor identifiziert hat / Schulministerin Dorothee Feller: Wir gehen den Weg der Verbesserungen konsequent weiter

09.09.2025

Das Ministerium für Schule und Bildung teilt mit: 

Der am Dienstag, 9. September 2025, vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft herausgegebene Bildungsmonitor 2025 beruht überwiegend auf bereits bekannten Daten. Nichtsdestotrotz wird das Schulministerium die Ergebnisse sorgfältig auswerten.

„Der Bildungsmonitor zeigt: Wir liegen genau richtig, mit den Veränderungen, die wir angestoßen haben und kontinuierlich umsetzen – mit der Konzentration auf eine Verbesserung der personellen Situation an den Schulen, auf eine Stärkung der Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen oder auf mehr Lernstandserhebungen. Wir haben aber immer auch gesagt, dass diese Herausforderungen nicht von heute auf morgen zu bewältigen sind – wir benötigen einen langen Atem. Wir sind bereits zahlreiche Schritte gegangen, viele weitere werden folgen. Die leichte punktmäßige Verbesserung Nordrhein-Westfalens im Ländervergleich binnen Jahresfrist bestärkt uns auf unserem Weg“, betont Schulministerin Dorothee Feller. 

Dieser Weg findet auch die Zustimmung aus der Wissenschaft. Susanne Prediger, Professorin für Mathematikdidaktik an der Technischen Universität Dortmund, sagt: „Lernstandserhebungen zum Schuljahresbeginn ermöglichen es, ein realistisches Bild über die Stärken und Lücken der Lernenden zu erhalten. Durch Materialangebote und Fortbildungen werden Lehrkräfte dann dabei unterstützt, die Lücken gezielt aufzuarbeiten. Am Aufbau dieser Unterstützungsangebote wird derzeit intensiv in Nordrhein-Westfalen gearbeitet, denn das Ministerium weiß, dass sie für das Gelingen von datengestützter Unterrichtsentwicklung unverzichtbar sind."

Darüber hinaus arbeiten mittlerweile rund 9.500 Menschen mehr im Schuldienst als noch im Dezember 2022. Insgesamt gab es in diesem Zeitraum mehr als 20.000 dauerhafte Neueinstellungen. Davon sind mehr als 17.000 Menschen ausgebildete Lehrkräfte.

Klare Priorität hat das Thema Bildung auch im Landeshaushalt. Der aktuelle Etat im Einzelplan „Schule“ ist von rund 22,2 Milliarden Euro im Jahr 2024 auf 24,5 Milliarden Euro gewachsen – das ist ein Anteil von über 23 Prozent am Gesamthaushalt und damit weiterhin der mit Abstand größte Einzelplan. Gegenüber dem Haushalt 2024 ist der Haushalt 2025 um rund 10 Prozent gewachsen. 

Das Schulministerium hat mit dem Schulkompass NRW 2030 ein umfassendes Strategiekonzept vorgelegt, in dem zentrale Maßnahmen zur Steigerung der Bildungsqualität gebündelt werden. Ziel ist es, mehr Schülerinnen und Schüler auf ein Leistungsniveau bringen, das ihnen beste Zukunftschancen eröffnet. Zugleich soll damit auch erreicht werden, dass weniger Schülerinnen und Schüler an den grundlegenden Anforderungen scheitern. Auf diese Weise kann zugleich erreicht werden, dass mehr Schülerinnen und Schüler einen erfolgreichen Abschluss erwerben und weniger die Schule ohne Abschluss verlassen. 

Mit dem Schulkompass rückt die Landesregierung ausdrücklich auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich in der Schule wohlfühlen und gut lernen können. Dazu trägt unter anderem auch das neue Programm „MindOutbei, das die Förderung sozialer und emotionaler Fähigkeiten unterstützt. 1.700 Schülerinnen und Schüler haben die Chance bereits genutzt und an entsprechenden Unterrichtsstunden teilgenommen. Diese Kinder und Jugendlichen wurden von der Technischen Universität Dortmund befragt, welche das Programm gemeinsam mit dem Schulministerium in die Fläche bringt und aktuell auf die Startchancen-Schulen ausdehnt. Dabei ist ein klares Resultat herausgekommen: 71 Prozent von ihnen bewerten das Programm als positiv oder sehr positiv, 25 Prozent haben eine neutrale Position geäußert. Viele Schülerinnen und Schüler berichten von einer Verbesserung der Kompetenzen im emotionalen und sozialen Bereich – etwa von größerer Sicherheit beim Kommunizieren mit anderen Menschen und beim Lösen von Problemen. Auch stellen sie bei anderen mehr Einfühlungsvermögen fest.

Seit Amtsantritt hat die Landesregierung ihren Fokus insgesamt klar auf die Basiskompetenzen gerichtet. Dabei stand zunächst vor allem das Lesen im Mittelpunkt. In den kommenden Schuljahren wird das Schulministerium nun seine Unterstützung für das Schreibenlernen ausweiten. Unter der Überschrift „Richtig gut schreiben” wird es zum einen um Handschrift und richtige Rechtschreibung von Anfang an gehen, zum anderen um das kreative Schreiben von Texten. Dazu wird im Schuljahr 2025/26 das digitale Tool Skribi eingeführt. Es unterstützt Kinder ab der 2. Klasse dabei, eigene Texte zu verfassen, Feedback zu geben und Rechtschreibung einzuüben. Leistungsstarke Schülerinnen und Schüler können dabei leistungsschwächere unterstützen – ähnlich wie beim Tandemlesen. Ab Herbst wird Skribi zunächst an 100 Grundschulen getestet und danach allen Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt.

Dass im Bildungsmonitor neue und bessere Daten für mehr Schulqualität gefordert werden, ist ganz im Sinne des Schulministeriums. Der Schulkompass NRW 2030 weist den Weg zu einer qualitativ hochwertigen, datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung und sieht etwa drei zusätzliche Lernerhebungen in den Klassen 2,5 und 7 vor. Diesen Fokus auf eine datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklung bewerten Fachleute ausdrücklich als notwendig, beispielsweise Michael Becker-Mrotzek, emeritierter Professor für Sprach- und Didaktikwissenschaften. „Die zusätzlich geplanten Lernstandserhebungen in NRW sind grundsätzlich zu begrüßen. Als Teil einer datengestützten Schulentwicklung können sie den Schulen wertvolle Informationen liefern. Voraussetzung ist, dass mit den Diagnosedaten zugleich auch Maßnahmen zur Förderung der erkannten Defizite bereitgestellt werden“, sagt er.

Schulministerin Feller begrüßt, dass der Bildungsmonitor auch positive Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen sieht. Das Land schneidet etwa bei der IT-Berufsausbildung gut ab. Die Anzahl der neuen betrieblichen Ausbildungsverträge im IT-Bereich pro 100.000 Erwerbstätige fällt laut Bildungsmonitor mit 55,4 höher aus als im bundesdeutschen Durchschnitt (46,3). Über dem Durchschnitt liegt Nordrhein-Westfalen auch - wie schon im Bildungsmonitor des vergangenen Jahres - bei der Verfügbarkeit von schnellem WLAN an den Schulen. 

Das Land unternimmt kontinuierlich umfangreiche Anstrengungen im Bereich Digitalisierung. Nordrhein-Westfalen erhält aus dem DigitalPakt Schule rund eine Milliarde Euro. Seit 2020 wurden Schülerinnen und Schüler umfassend mit digitalen Endgeräten ausgestattet, unter anderem durch das Sofortausstattungsprogramm (178 Millionen Euro, inkl. 55 Millionen Euro Landesmittel). Zusätzlich stellte Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland 103 Millionen Euro für dienstliche Endgeräte für rund 210.000 Lehrkräfte bereit. Über das React-EU-Programm wurden weitere 197 Millionen Euro für sozial benachteiligte Schulen investiert. Insgesamt konnten so rund 750.000 Schülerinnen und Schüler mit Geräten versorgt werden. Es fließen bis 2025 rund zwei Milliarden Euro in das digitale Lehren und Lernen.

 

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Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw

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