Dachmarke Bildungsportal NRW
Jugendliche sitzen in einem Klassenraum an Tischen und schreiben.

Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe

Der Verordnungsentwurf zur neuen APO-GOSt und die aktualisierten Kernlehrpläne sind in der Verbändebeteiligung. Sie stärken Zukunftskompetenzen, führen moderne Prüfungsformate ein und sichern bundesweite Vergleichbarkeit. Das Schulministerium stellt hierzu auf dieser Seite zahlreiche Informationen und Unterstützungsmaterialien zur Verfügung.

Ziele der Weiterentwicklung:

Nordrhein-Westfalen plant eine umfassende Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe, die zur besseren bundesweiten Vergleichbarkeit des Abiturs führen und den Prüflingen mehr Möglichkeiten geben soll, ihr Können unter Beweis zu stellen. Unter anderem wird ein 5. Abiturfach künftig deutlich mehr Fächerkombinationen und individuelle Schwerpunktsetzungen erlauben. Zudem sollen neue Prüfungsformate die Schülerinnen und Schüler zeitgemäßer auf Studium und Berufsleben vorbereiten. 

Damit folgt Nordrhein-Westfalen der Mehrzahl der Bundesländer, die bereits über ein 5. Abiturfach verfügen, und übernimmt insbesondere mit Blick auf die neuen Prüfungsformate auf KMK-Ebene eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung weiterer bundesweiter Vorhaben. 

Inhalte des Weiterentwicklungsvorhabens:

Wesentliche Eckpunkte der Oberstufen-Reform sind die Einführung

  • eines 5. Abiturfachs,
  • neuer Prüfungsformate (z.B. Präsentationsprüfung),
  • verbindlicher Projektkurse in der Q2,
  • erweiterter Möglichkeiten, Klausuren durch neue, alternative Formate zu ersetzen, sowie
  • zum Teil kürzerer Klausurdauern. 

Wirksamwerden der Neuregelungen:

Die Neuregelungen sollen erstmals wirksam werden für Schülerinnen und Schüler, die zum Schuljahr 2027/2028 in die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe eintreten und regulär im Jahr 2030 ihr Abitur ablegen. So bleibt den Schulen ausreichend Zeit, die neuen Abiturprüfungen vorzubereiten. Zugleich erhalten sie Gelegenheit, die Zeit bis zur Umsetzung dafür zu nutzen, zentrale Elemente der Reform wie etwa Präsentationen und Projektkurse zu erproben, bevor diese in neuer Form verbindlich eingeführt werden. Hierfür stehen weitergehende Hintergrundinformationen und Unterstützungsmaterialien zur Verfügung. Neben der gymnasialen Oberstufe an Gymnasien und Gesamtschulen sollen auch die entsprechenden Bildungsgänge an den Weiterbildungskollegs und Berufskollegs weiterentwickelt werden.

Aktueller Stand und weiteres Verfahren:

Mit Vorliegen des im Dezember 2025 vom Kabinett gebilligten Entwurfs der novellierten Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APO-GOSt) und Vorliegen der Entwürfe der angepassten Kernlehrpläne für die gymnasiale Oberstufe können – wie mit Schulmail vom 17. Juni 2025 angekündigt – Schulen, Verbände und weitere Interessierte die Pläne der Landesregierung nun im Detail zur Kenntnis nehmen. 

Für die Verbändebeteiligung gemäß § 77 des nordrhein-westfälischen Schulgesetzes ist der Zeitraum vom 10. Dezember 2025 bis zum 28. Januar 2026 vorgesehen. Anschließend durchläuft die Verordnung das parlamentarische Verfahren. 

Ziel der Landesregierung ist es, vorbehaltlich der Zustimmung des Landtages, eine Verabschiedung der APO-GOSt zum Sommer 2026 zu ermöglichen, sodass sie zum 1. August 2027 zusammen mit den Kernlehrplänen in Kraft treten und aufwachsend – von der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe an – wirksam werden können. 

Bisheriger Prozess:

Die nunmehr vorliegenden Entwürfe der APO-GOSt und der Kernlehrpläne sind das Ergebnis eines bereits im März 2023 begonnenen Austausch- und Planungsprozesses, in dessen Verlauf auch zahlreiche Anregungen und Optimierungsvorschläge von Verbänden, Politik, Schulleitungen, Oberstufenkoordinierenden, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern u.a. berücksichtigt wurden.

Aufsetzend hierauf hatte die Landesregierung zunächst am 28. Mai 2024 ein schulfachliches Eckpunktepapier für die Weiterentwicklung der gymnasialen Oberstufe in Nordrhein-Westfalen beschlossen. Die oben genannten Entwürfe setzen die Rahmenvorgaben dieses Eckpunktepapiers in konkrete Regelungen um.

Das Schulministerium dankt allen, die bis hierher im Rahmen von Verbändegesprächen, Schulleiterdienstbesprechungen und anderen Austauschformaten an der Reform mitgewirkt und ihre Ideen für eine moderne Abiturprüfung eingebracht haben.